Bielefeld solidarisch! Interview mit SPD-Landtagskandidat Nesrettin Akay

Nesrettin Akay ist der Landtagskandidat der SPD Bielefeld für den Wahlkreis 93 – Bielefeld II (Brackwede, Senne, Sennstadt, Stieghorst und Heepen). Näheres zu Nesrettin kann unter https://www.nesrettin-akay.de/beispiel-seite/ nachgelesen werden.

Die SPD Senne hat dieses Interview mit Nesrettin am 28. Januar 2022 geführt:

Warum bist du eigentlich in der SPD?

Es gab viele Anlässe, die mich dazu bewegt haben, mich in der SPD zu engagieren. Erstens: Schon mein Vater, als einfacher Arbeiter und Selbstversorger der Familie, hatte einen Hang zu laizistischem Gedankengut. Dies färbte auf mich ab. Zweitens: Meine Familie konnte, dank des großartigen Engagements des damaligen sozialdemokratischen Innenministers von NRW Herbert Schnoor (1989), einen dauerhaften Aufenthaltsstatus in Deutschland erhalten, der uns den Weg für ein Leben in Demokratie und Sicherheit ebnete. Drittens: Mein Lehrer war ein überzeugter Sozialdemokrat, der mich in die Lehre der Sozialdemokratie einführte. Viertens: Mein damaliger Kollege und Vorarbeiter, nämlich Günter Garbrecht, der lange Zeit Landtagsabgeordneter war, hat es mit seinem Einsatz klar gemacht, dass man Sozialdemokratie und Solidarität mit anderen Menschen nicht voneinander trennen kann. Und weil es für mich als Gewerkschafter die Verbesserung der Situation der ArbeitnehmerInnen eine Herzensangelegenheit ist, gab es mir auch hier den weiteren Anlass dazu in die SPD einzutreten.

Wie bist du auf den Gedanken gekommen, dich um ein Landtagsmandat zu bemühen?

Es sind nun vierunddreißig Jahre vergangen, seitdem meine Familie mit mir nach Deutschland eingereist ist. Ich fühle mich mittlerweile seit Jahren in der Pflicht, den Menschen in diesem Land, in irgendeiner Form „Danke“ zu sagen. So engagiere ich mich seit Jahren ehrenamtlich, um den Menschen ein gutes Leben zu ermöglichen. Die meiste Zeit meiner Freizeit widme ich dem Gemeinwohl unserer Gesellschaft. Ich möchte nun zu den Entscheidern gehören, die unsere Politik auf Landesebene bestimmen, weil man dort mehr Einfluss hat, um bestimmte Dinge ändern zu können.

Wofür möchtest du dich einsetzen?

Ich will Familien entlasten: Gebührenfreiheit für Kitas und OGS, grundsätzliche Lernmittelfreiheit, sowie ein kostenfreies Kinder- und Jugendticket. Der Ersterwerb von Wohneigentum muss für Familien mit Kindern grunderwerbssteuerfrei sein. Die Straßenausbaubeiträge müssen vollständig abgeschafft werden. Ebenso werde ich mich dafür einsetzen, dass die prekäre Beschäftigung im offenen Ganztag abgeschafft wird, die wohnungsnahe hausärztliche Versorgung in den Randgebieten gesichert und gefördert wird und dass die Anbindung der Außenbezirke an den ÖPNV vorangetrieben wird.

Du bist Gewerkschaftsmitglied: Wie möchtest du dein Mandat zur Verbesserung der Situation von ArbeitnehmerInnen einsetzen?

Ich werde ein Auge darauf haben, dass der Wandel in der Arbeitswelt nicht zu Lasten der ArbeitnehmerInnen fällt und keiner auf der Strecke bleibt. Zukunftsaufgaben wie Klimaschutz und Digitalisierung können wir nur lösen, wenn wir die ArbeitnehmerInnen mit guten und fairen Löhnen sowie guten Bildungsmöglichkeiten mitnehmen. Ich werde darauf achten, dass alle vom Wachstum durch Digitalisierung und Transformation profitieren. Hierbei können zum Beispiel Unternehmen gefördert werden, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gute Arbeit bieten. Wir brauchen z.B. ein Fachkräfteangebot in den Ganztagsschulen. Dabei müssen wir aber sicherstellen, dass das Bestandspersonal fortgebildet werden kann. Die Beschäftigten müssen gute, sichere und unbefristete Arbeitsverträge erhalten.

Wie stehst du zum Weiterbau der Linie 1?

Ich halte die Verlängerung der Linie 1 bis nach Sennestadt, aus vielerlei Hinsicht, für eine großartige Sache. Damit hätten die Menschen aus den Anschlussgebieten die Möglichkeit, auf dem direkten Weg bis in die Stadt zu gelangen. Das würde den Individualverkehr massiv verringern und Kapazitäten des Busverkehrs freisetzen, die wiederum für Gebiete zugutekommen würde, die nicht so gut an den ÖPNV angeschlossen sind. Und dadurch würde man dem Klimaschutzes einen großen Beitrag leisten.

Bist du Fahrradfahrer?

Ja aber immer noch viel zu wenig. Ich habe auch festgestellt, dass es eine schöne Möglichkeit ist den Wahlkreis durch Radfahren zu erkunden. Die Landschaft ist bemerkenswert.

Wo bist du zuletzt im Urlaub gewesen?

Zuletzt war ich mit meiner Familie in Torrevieja. Das ist eine Stadt an der Costa Blanca in der südostspanischen Provinz Alicante.

Nenn mir drei Dinge, die dir zur Senne einfallen?

Zur Senne fallen mir zum Beispiel die Rieselfelder Windel ein. Wenn wir ehrlich sind, halten sich Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene viel zu wenig in der Natur auf als früher. Man verliert den Bezug zu Natur. Ich kann Familien mit Kindern nur wärmstens empfehlen, an einer Führung durch die Rieselfelder Windel teilzunehmen. Ebenso fällt mir der Senner Flugplatz ein. Ich glaube, es gibt keinen Bielefelder, der den Flugplatz Senne nicht kennt. Aber auch die Zwergenhöhle, die einzige natürliche Höhle im gesamten Stadtgebiet, ist für mich eine interessante Sehenswürdigkeit.

Hast du persönliche Berührungspunkte mit unserem Stadtteil?

Als Kommunalpolitiker hat man immer stadtweite Berührungspunkte, natürlich auch mit der Senne.

Nesrettin, lieben Dank für deine Zeit und für deine Antworten. Als Senner SPD wünschen wir dir viel Erfolg!